Schulangst zeigt sich in vielen Facetten und kann verschiedene Ursachen haben. Was steckt dahinter, wenn Schulkinder wochen- oder monatelang nicht in die Schule gehen. Es steckt die Angst dahinter. Angststörungen sind die häufigsten psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Einen hohen Anteil dieser Angststörungen findet man dabei in der Schulangst. Dabei werden aber die Ursachen nicht deutlich und oft sind diese Ängste nur auf die Schule verschoben. Die Schule nimmt dabei nur eine Stellvertreterrolle ein.
Daher wird in der Therapie zwischen Schulangst, Schulschwänzen, Schulphobie und einer Mischform zwischen Schulangst und Schulphobie unterschieden.
Was genau steckt hinter den Begriffen?
Schulangst: Der Schulangst liegen ganz reale Ängste und Bedrohungen zugrunde. Damit ist die Schulverweigerung aus Angst vor Überforderung, Gewalt, Mobbing und sozialer Angst gemeint. Der Angstausdruck liegt in körperlichen Beschwerden (Kopf- oder Bauchschmerzen, Übelkeit, Kreislaufbeschwerden, Harndrang und Durchfall)
Schulschwänzen: Damit sind die Schulverweigerer gemeint, die nicht motiviert sind am Unterricht teilzunehmen. Oftmals liegen schwierige soziale Familienverhältnisse dahinter.
Schulphobie: Der Schulphobie liegen keine reale Ängste zugrunde. Damit sind die Schulverweigerer gemeint, die aus Angst vor Trennung einer Bezugsperson nicht in die Schule gehen. Diese Kinder haben zu Hause eine Rolle übernommen, die ihnen in der Klasse fehlt. Sie sind oft der Lebensinhalt ihrer Eltern, sind überbehütet, sind Partnerersatz oder übernehmen zu viel Verantwortung.
Schulangst und Schulphobie als Mischform: Dabei fühlt sich der Schulverweigerer total überfordert ist aber dabei gleichzeitig recht narzisstisch. Bei ihnen korreliert die Erfahrung zu Hause mit einem nicht erfüllten Anerkennungsanspruch in der Schule. Hier hilft nur noch eine psychiatrische Maßnahme.
Welche allgemeinen Anzeichen gibt es für die Schulverweigerung?
Wenn es zum Beispiel während des Klassenausflugs oder beim Übernachten zu heftigen Widerständen oder zu körperlichen Symptomen kommt, kann das ein erstes Anzeichen sein. Wenn Eltern oder andere Bezugspersonen alle Ausreden die dann benutzt werden akzeptieren, geraten sie in eine auswegbare Situation. Das Kind wird die Eltern und alle anderen Bezugspersonen schlichtweg erpressen. Deshalb sollte man die Situationen auch einmal anzweifeln. Es ist also immer ein sozialer Rückzug festzustellen. Dieser soziale Rückzug wird meist oft lange nicht bemerkt oder kompensiert. Wenn das Kind keine Freunde mehr hat und sich immer mehr zurückzieht, dann sollte unbedingt gehandelt werden.
Was kann man tun?
Der allererste Schritt ist das Bewusstmachen der Situation. Nicht nach Schuldigen sondern nach Lösungen suchen! Wer Angst hat, braucht Hilfe! Ich möchte auch betonen, dass wir Eltern Teil der Ängste unserer Kinder sind, wir stehen mittendrin und nicht daneben. Deshalb braucht es auch Hilfe von außen, von jemandem der das Geschehen neutral betrachten kann. Um da lösungsorientiert zu handeln, sollte man sich mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
Wie erkenne ich, dass mein Kind Angst hat?
Wie helfe ich meinem Kind, diese Angst zu überwinden?
Wer hilft mir, damit ich meinem Kind helfen kann?
Dann brauche ich konkrete Ziele, wer welche Aufgaben übernehmen soll um gemeinsam das Problem zu lösen.
Weitere Fragen beantworte ich gerne in meiner Praxis oder per E-Mail.
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